Intro Imaginäre Welt

Intro Imaginäre Welt

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Schattenwelt

„Wir amüsieren uns zu Tode“, hat der New Yorker Professor Neil Postman sein bekanntes Werk überschrieben, in dem er die These aufstellt, dass die Medien uns nicht nur informieren, sondern durch die neuen Vermittlungstechniken immer neue Wege finden uns direkt zu beeinflussen, unser Denken und Handeln auf subtile Weise zu bestimmen. Die Menschen gewöhnten sich daran, statt der wirklichen Welt ausschließlich Bilder von ihr ernst zu nehmen.

Terrorakte wie in New York und Kriegsereignisse wie in Kuwait oder jetzt in Afghanistan flimmern einem Computerspiel ähnlich über die TV-Mattscheibe. Vielleicht war die Mondlandung nur eine Simulation im Studio? Wohin das alles führt, weiß niemand zu sagen. Prof. Postman und andere befürchten den rapiden Verfall der menschlichen Urteilskraft, andere sehen ungeahnte Chancen in einer internationalisierten Kommunikationsgesellschaft.

Dabei ließ das Bild, das der Medien-Professor 1985 in seinem Buch ausmalte, die Verbreitung des Internets noch nicht einmal erahnen. Journalisten müssen einerseits mit dem neuen Medium Internet umgehen, es beschreiben, aber auch Risiken erkennen und gegensteuern. Am besten in den klassischen Medien ­ durch den gut geschriebenen, hintergründigen und informativen Artikel, gedruckt auf Zeitungspapier wie zu Gutenbergs Zeiten.

Das Internet erlaubt jedem, seine Gedanken unzensiert in Wort und Bild weltweit zu publizieren. Das allein reizt mich, es nicht nur als Informationsquelle zu nutzen, sondern auch seine Wechselwirkung auszuloten. Zu meinen Schnappschüssen mit der Kamera werden sich journalistische Texte gesellen, darunter aktuelle, diskussionsanregende Themen.

Bis dahin, ganz den Erwartungen Postmans folgend, erst mal viel Spaß beim Blättern durch eine unterhaltende Bilderwelt…

Rolf Diba, im Dezember 2001

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